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An Fiorenzo W., 12. Januar 2009, Basel

Lieber Fiorenzo! Ich habe wieder einmal aufgeräumt und ausgemistet. Dabei habe ich auch ein paar Kassetten mit alten Aufnahmen der Scacias gefunden.

Ich habe daraus eine Nostalgie-CD gemacht – für dich, für Renzo Grasdorf, für Sabin Zahn, Meinrad, Katrin und die anderen Mit-Scaciatori von damals. Die Musik gefällt mir noch heute, und beim Wiederhören war ich erstaunt, wie "gut" wir damals waren. Schöne Musik, zum Teil wirklich super gespielt ... Beim Zusammenstellen der Stücke wurde ich zwischendurch ganz wehmütig! Weshalb haben wir damals eigentlich aufgehört? Weshalb sind wir nie in ein Tonstudio gegangen? Weshalb ... – Dabei war ich ja einer der eifrigsten Nörgler, die fast von Anfang an immer wieder mit dem  Spaten in der Hand die Beerdigung der Scacias forderten! Ich scheine da so einen richtigen Tick zu haben: Gründen und in Gang setzen und dann weitergehen -, ein echtes Problem, von Hesse wunderbar vergoldet:

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen.

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen!

In diesem Sinn: A dio und good bye Scacia Pensieri!

Ich hoffe, 2009 wird ein gutes und frohes Jahr für Dich und uns alle – die Menschen um dich herum und ja eben, einfach alle!
Leb wohl, du guter und treuer Freund, und sei ganz herzlich gegrüsst und umarmt!
Vielleicht kreuzen sich unsere Wege im 2009 ja wieder einmal ...